Die Städtepartnerschaft Münster mit Rishon LeZion und der Förderverein
„Freundeskreis Münster - Rishon LeZion e.V.“, wurden beide 1981 gegründet.
Die Gründung der Städtepartnerschaft hat eine 10-jährige Vorgeschichte, der man die Überschrift geben könnte „Sport verbindet“.
Die Vorgeschichte hier kurz zusammen gefasst:
Der Sport, das waren der damalige Leiter des Sportamtes der Stadt Münster, SIEGFRIED WINTER und die Sportjugend im Landessportbund NRW.
Die Sportjugend NRW trug Siegfried Winter die Leitung einer Jugendleiterdelegation an, die Ende der 1960er Jahre Israel besuchte.
Bei diesem Besuch lernte Winter in der Wüstenstadt Beer Sheva MARTIN DRUCKER - den israelischer Betreuer der deutschen Delegation kennen, der von der Arbeit der Sportjugend NRW beeindruckt war. Er machte den Vorschlag, Besuche von Delegationen auch auf kommunaler Ebene zu organisieren und durchzuführen.
Winter stand diesem Vorschlag sofort positiv gegenüber.
Um diesen Vorschlag aber umzusetzen zu können, musste dann ein kommunaler Partner auf israelischer Seite gefunden werden. Martin Drucker ging auf die Suche und wurde in Rishon LeZion in der Person von CHAIM HABERFELD fündig.
Chaim Haberfeld war damals Gewerkschaftssekretär der HISDRADUT in Rishon.
Winter und Haberfeld trafen sich in Rishon, die „Chemie“ zwischen beiden stimmte auf Anhieb.
Es wurde vereinbart, die Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen in beiden Städten auszuloten.
Winter holte den damaligen Stadtjugendpfleger KARL-HEINZ DREES mit ins Boot, Chaim Haberfeld ELDAD ALLOGGI vom Sportverein HAPOEL Rishon LeZion.
Die intensiven Bemühungen – viele Telefonate und Luftpostbriefe – (von FAX oder Email sprach noch niemand) führten dann in den Osterferien 1971 zu einem ersten Besuch einer Münsteraner Gruppe in Rishon LeZion, der auch ich - Christa Lindfeld, Mitarbeiterin von S. Winter im Sportamt der Stadt Münster - angehörte.
Was würde die Gruppe erwarten? Wie würden die Menschen uns begegnen?
Fazit: Dieser erste Besuch war ein voller Erfolg, nicht zuletzt deshalb, weil wir in Familien untergebracht waren und das ist bis heute so.
Im gleichen Jahr besuchte dann eine Gruppe aus Rishon Münster. In der Folgezeit wurden dann Besuche ein um das andere Jahr vereinbart.
1976 gehörte dann der damalige Oberbürgermeister von Münster, DR. WERNER PIERCHALLA mit seiner Frau der Gruppe an.
Während in Münster der Empfang einer Gruppe aus Rishon im Friedenssaal des Rathauses zum Programm gehörte, gestaltete sich das in Rishon sehr schwierig.
Der damalige Bürgermeister war CHANANIA GIPSTEIN . Letztlich wurde er doch überzeugt, Kontakt mit Münster aufzunehmen. Dazu beigetragen haben Chaim Haberfeld und der damalige Ratsherr ZVI SCHULMAN, der 1974 mit einigen Freunden die Fußball-WM in Deutschland besucht hat und nach dem auch eine Straße in Münster-Gremmendorf benannt ist.
Ein Bürgerantrag an den Rat der Stadt Münster hat dann nach intensiven Diskussionen und Bemühungen zur Gründung der Städtepartnerschaft am 19. Januar 1981 geführt.
Oberbürgermeister Dr. Pierchalla und Bürgermeister Chanania Gipstein unterzeichneten im Friedenssaal die Partnerschaftsurkunde.
Oberbürgermeister Dr. Pierchalla hatte im Vorfeld der Urkundenunterzeichnung zur Städtepartnerschaft die kluge Idee, den Förderverein „Freunde für Rishon LeZion“ zu gründen, ebenfalls am 19. Januar 1981 im Rathaus, der - ich zitiere - "seinem Selbstverständnis nach künftig die Städtefreundschaft mit Leben erfüllen soll“ und „der Verein will indes auf gar keinen Fall ein Honoratiorenclub bleiben, sondern möglichst viele Bürger unserer Stadt sollen an der Aufgabe, die menschlichen Kontakte zu unseren israelischen Freunden zu vertiefen, mitwirken“.
Dr. Pierchalla wurde zum Vorsitzenden gewählt, Bürgermeister Heinz Lichtenfeld zu seinem Stellvertreter, Sparkassendirektor Wolfgang Quanz zum Schatzmeister und Claus-Dietrich Nacken zum Geschäftsführer.
Text: Christa Lindfeld